Hormone sind Signal– und Botenstoffe, die im Körper von unterschiedlichen Organen, wie z. B. den Eierstöcken, freigesetzt werden können. Um den Menstruationszyklus zu steuern, müssen alle beteiligten Organe zusammenarbeiten. Folgende Organe und Hormone spielen dabei eine Rolle.

Organe, die deinen Menstruationszyklus steuern:

  1. Hypothalamus (wichtige Schaltzentrale im Zwischenhirn)
  2. Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)
  3. Ovarien (Eierstöcke)
  4. Uterus (Gebärmutter)
  • Der Hypothalamus

Der Hypothalamus ist ein kleiner Teil des Gehirns, der die Bildung und Ausschüttung von Hormonen steuert. Zusammen mit der Hirnanhangsdrüse reguliert er außerdem weitere Bereiche wie z. B. unsere Essgewohnheiten, die Körpertemperatur und den Flüssigkeitshaushalt. Zur Steuerung deines Menstruationszyklus sendet der Hypothalamus mit Hilfe von Hormonen Signale an die Hirnanhangsdrüse. Der Hypothalamus produziert das Hormon GnRH, welches deinen Menstruationszyklus auslöst. Wenn dein Östrogenspiegel niedrig ist, beginnt der Hypothalamus mit der Produktion des Hormons. GnRH sorgt dafür, dass Gonadotropine freigesetzt werden. Freisetzen heißt auf Englisch “release”. GnRH steht für Gonadotropin Releasing Hormone (GnRH). Gonadotropine fördern das Wachstum der Keimdrüsen (Eierstöcke der Frau und Hoden der Männer) und die Ausschüttung von Hormonen wie luteinisierendes Hormon (LH), follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Prolaktin.

  • Hypophyse

Die nur erbsengroße Hypophyse liegt an der Schädelbasis und wird auch als Hirnanhangsdrüse bezeichnet. Die Hirnanhangsdrüse ist über Nerven und Blutgefäße eng mit dem Hypothalamus verbunden. Während der Hypothalamus die Steuerungsfunktion übernimmt, spielt die Hirnanhangsdrüse eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung und Abgabe von Hormonen. Die Hirnanhangsdrüse ist entscheidend an der Fortpflanzung beteiligt, denn sie produziert sowohl FSH als auch LH und Prolaktin.

  • Eierstöcke

Die Eierstöcke sind das zentrale weibliche Fortpflanzungsorgan, in dem Hormone (Östrogene, Progesteron) produziert werden und Eizellen heranreifen. Sobald die Befruchtung und Einnistung der Eizelle in deine Gebärmutter stattgefunden haben, veranlasst das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin), dass der Gelbkörper weiterhin Progesteron produziert. Ab der 14. Schwangerschaftswoche übernimmt die Plazenta (Mutterkuchen) den größten Teil der Progesteronproduktion.

Wichtige weibliche Hormone während der verschiedenen Phasen deines Zyklus:

  1. Gonadotropin Releasing Hormone (GnRH)
  2. Follikelstimulierendes Hormon (FSH)
  3. Luteinisierendes Hormon (LH)
  4. Östrogene
  5. Progesteron
  6. Humanes Choriongonadotropin (hCG)

Hormone sind während deines Menstruationszyklus für die Kommunikation zwischen Gehirn und Eierstöcken zuständig. Wir erklären dir, wo der Unterschied zwischen follikelstimulierenden und luteinisierenden Hormonen liegt und wie das mit den Phasen deines Zyklus zusammenhängt. Der Menstruationszyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage und teilt sich zwei Hauptphasen auf, die Follikelphase und die Lutealphase.

Die Follikelphase

Der Menstruationszyklus beginnt mit der Follikelphase. Diese startet am ersten Tag deiner Menstruation (Regelblutung) und dauert bis zum Eisprung (7 – 21 Tage). In diesem Zeitraum lässt das follikelstimulierende Hormon (FSH) mehrere Follikel wachsen. Von diesen Follikeln erreicht einer die volle Reife und wird für den Eisprung ausgewählt. Sobald der Follikel ausgereift ist, sendet er ein Signal an dein Gehirn, damit das luteinisierende Hormon (LH) produziert wird. Das Hormon LH leitet den Eisprung ein. Dadurch wird die Follikelphase abgeschlossen und die zweite Phase des Menstruationszyklus beginnt.

Die Lutealphase

Ausgelöst durch den Eisprung geht dein Zyklus in die Lutealphase über. Diese Phase dauert vom Eisprung bis zum ersten Tag deiner Menstruation. Während die Reifung der Follikel von Frau zu Frau unterschiedlich lang dauern kann, ist die Lutealphase in der Regel 14 Tage lang. Das aus dem Gelbkörper freigesetzte Progesteron bereitet die Schleimhaut der Gebärmutter auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor.

Der Eisprung

Dein Eisprung findet ungefähr in der Mitte des Menstruationszyklus statt. Während die Follikel reifen, wächst der dominante Follikel stark an. Wenn das luteinisierende Hormon seinen Höchststand erreicht hat, wird der Eisprung (Ovulation) ausgelöst: Etwa 10 – 12 Stunden später öffnet sich der Follikel und die Eizelle wird freigesetzt und in den Eileiter gespült. Die Eizelle kann innerhalb von 12 bis 24 Stunden befruchtet werden. Kommt es nicht zur Befruchtung, stirbt sie ab.

Was genau ist der LH-Peak?

Die LH-Menge in deinem Körper ist ca. 10 – 12 Stunden vor deinem Eisprung am höchsten. Das wird auch als LH-Peak bezeichnet. Wenn du schwanger werden willst, ist es sehr hilfreich, diesen Zeitpunkt zu kennen. Wenn du weißt, wann dieser erreicht ist, kannst du berechnen, wann du am fruchtbarsten sein solltest.

Berechnung des LH-Peaks

Der Menstruationszyklus einer Frau dauert im Durchschnitt 28 Tage. Bei den meisten Frauen findet der Eisprung 14 Tage vor der nächsten Periode statt. Dies gilt auch, wenn dein Menstruationszyklus länger oder kürzer dauert, aber trotzdem regelmäßig ist. In diesem Fall kannst du davon ausgehen, dass du etwa vierzehn Tage vor deiner nächsten Periode einen Eisprung haben wirst.

Während des Eisprungs wird eine Eizelle von einem der beiden Eierstöcke freigegeben, damit diese 12 bis 24 Stunden lang befruchtet werden kann. Schon 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung steigen die LH-Werte , deutlich an, um 10 – 12 Stunden vor dem Eisprung den Höchstwert zu erreichen. Das nennt man den LH-Peak. Mit einem regelmäßigen Zyklus kannst du daher also leicht berechnen, wann du deinen Eisprung hast. Und durch diese Information weißt du somit auch, welche deine fruchtbaren Tage sind.

Berechne deine fruchtbaren Tage

Selbstverständlich kannst du deine fruchtbaren Tage auch berechnen, wenn du einen unregelmäßigen Zyklus haben solltest. Du kannst z.B. einen Ovulationstest verwenden, der Auskunft darüber gibt, wann dein LH-Peak erreicht ist. Die Berechnung der fruchtbaren Tage ist wichtig, um auf natürlichem Weg schwanger werden zu können.

Warum wird hCG auch als Schwangerschaftshormon bezeichnet?

Nach dem Eisprung bilden die zurückgebliebenen Zellen des geplatzten Follikels den “Gelbkörper”, der Progesteron herstellt. Das vom Keim nach wenigen Tagen gebildete Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin) sorgt dafür, dass der Gelbkörper nicht abgebaut wird und weiterhin Progesteron produziert.

Während eines Menstruationszyklus wird hCG von der Hirnanhangsdrüse nur in sehr geringen Mengen ausgeschüttet. Vor dem Eisprung ist es daher im Blut kaum messbar, was sich zu Beginn einer natürlichen Schwangerschaft plötzlich ändert. Dann wird hCG in großen Mengen von deinem Embryo und später auch von der Plazenta produziert. Die hCG-Menge verdoppelt sich ab diesem Zeitpunkt fast alle zwei Tage und kann leicht in deinem Blut und Urin gemessen werden. Alle Schwangerschaftstests basieren auf der Bestimmung der hCG-Menge im Blut oder Urin. Deshalb hat dieses Hormon den Namen “Schwangerschaftshormon” bekommen.

Menstruation

Wenn es nach dem Eisprung zu keiner Befruchtung kommt, stirbt die Eizelle ab und der Gelbkörper stellt seine Hormonproduktion nach ca. 14 Tagen ein. Durch das Absinken der Progesteron- und Östrogenspiegel kommt es zur Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut und deine Periode setzt ein. Und mit dem ersten Tag der Menstruation beginnt wieder ein neuer Zyklus.

Die am Menstruationszyklus beteiligten Hormone

Der Menstruationszyklus wird zu Beginn durch einen niedrigen Östrogenspiegel ausgelöst. Deine Hypophyse reagiert darauf, indem sie als Reaktion darauf mehr GnRH freisetzt, um die Bildung von FSH und LH anzuregen. Unter dem Einfluss von FSH beginnt jeder Menstruationszyklus mit dem Wachstum und der Reifung mehrerer Follikel. Mit ihrem Wachstum produzieren die Eierstöcke Östrogen und Progesteron, wodurch deine Gebärmutterschleimhaut wächst. Dadurch wird auch die Zugänglichkeit des Gebärmutterhalses für Spermien verbessert. Schließlich wächst in einem deiner Eierstöcke ein Follikel bis zu einer mit bloßem Auge sichtbaren Größe aus und die Östrogenkonzentration erreicht einen Höchststand. An diesem Zeitpunkt schüttet die Hirnanhangsdrüse LH aus, was deinen Eisprung auslöst.

Danach formen sich im Eierstock die Reste des Follikels unter dem Einfluss von LH zu einem so genannten Gelbkörper (Corpus luteum) zusammen. Der Gelbkörper wird benötigt, damit weiterhin Progesteron produziert wird. Dieses Progesteron sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung einer möglicherweise befruchteten Eizelle bereit ist. Eine solche befruchtete Eizelle erreicht die Gebärmutter fünf bis sechs Tage nach dem Eisprung. Gleichzeitig hemmt das Progesteron die Produktion von LH und FSH, um die Reifung neuer Eizellen zu unterdrücken.

Wird die Eizelle im Laufe des Zyklus jedoch nicht befruchtet, sinkt die Menge an Östrogen und Progesteron im Blut deutlich ab. Die Folgen dieses Abfalls der Hormonwerte sind die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut und die damit einhergehenden Menstruationsblutungen. Die niedrige Östrogenkonzentration im Blut sorgt wiederum dafür, dass die Hypophyse vom Hypothalamus erneut zur Ausschüttung von FSH und LH angeregt wird. Auf diese Weise entsteht ein fortlaufender Kreislauf. Ein Menstruationszyklus hat eine durchschnittliche Dauer von 28 Tagen, wobei sich die Dauer und der Hormonspiegel im Blut von Frau zu Frau stark unterscheiden können.