Der Kinderwunsch ist da – das Wunschkind leider noch nicht. Doch keine Sorge: Auch, wenn du bereits etwas länger eine Schwangerschaft planst und es nicht auf Anhieb klappt, ist das noch längst nicht das Ende. Manche Paare brauchen schlichtweg etwas mehr Zeit, außerdem kannst du dich mit deine:r:m Gynäkolog:in besprechen.

Über zwei Drittel der 21- bis 25-jährigen hat laut einer Umfrage der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Datensatz „Jugendsexualität“, Befragung 2019) einen Kinderwunsch, hat bereits mindestens ein Kind oder (die Partnerin) ist bereits schwanger. Eine weitere Befragung des Bundesministerium für Familie (2022), Senioren, Frauen und Jugend zeigt: Bei jedem zehnten Paar zwischen 25 und 59 Jahren klappt das nicht – sie sind kinderlos, trotz Kinderwunsch.

Ungewollte Kinderlosigkeit

Auch, wenn es etwas länger dauert, heißt das noch nicht, dass nicht alles in Ordnung ist. Die Schwangerschaft ist ein komplexer Prozess, der manchmal etwas Geduld fordert. Die Chancen auf eine Schwangerschaft sind dabei von Paar zu Paar höchst individuell, da sie von vielen Faktoren abhängt. Klappt die spontane Schwangerschaft ein Jahr nicht, gehen Mediziner:innen in der Regel von einem Fruchtbarkeitsproblem aus.

1 von 10 Paaren ist ungewollt kinderlos
– Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Fruchtbarkeitsprobleme

Bei einer erfolgreichen Schwangerschaft wurde eine Eizelle von einem Spermium befruchtet. Da bekanntermaßen ein weiblicher und männlicher Teil zu einer erfolgreichen Befruchtung gehören, können Fruchtbarkeitsprobleme vom Mann, der Frau oder auch beiden ausgehen. Die Ursache von Fruchtbarkeitsstörungen liegt in einem Drittel der Fälle bei der Frau und in einem Drittel beim Mann. Im Übrigen liegt die Ursache bei beiden.
Die Gründe für eine verminderte Fruchtbarkeit sind vielfältig. So können beispielsweise Probleme mit den Spermien, hormonelle Probleme beim Eisprung oder ein Verschluss der Eileiter vorliegen. Ebenso haben Alter und Lebensstil Auswirkung auf die Fruchtbarkeit.

Besuch beim Arzt

Bleibt die ungewollte Kinderlosigkeit mehr als ein Jahr bestehen, ist es ratsam, die:den Gynäkolog:in aufzusuchen. Am besten begleitet dich dein:e Partner:in beim Besuch, um mögliche Optionen zu besprechen. In der gynäkologischen Praxis werden dann Untersuchungen und eine Anamnese durchgeführt. Die Anamnese umfasst unter anderem den aktuellen Lebensstil, eine Besprechung möglicher vorheriger Schwangerschaften, aktuell eingenommene Medikamente und weitere Faktoren wie Ernährung und Bewegung sowie Stress. Darüber hinaus erfolgen, falls von der:m Gynäkolog:in angeraten, medizinische Untersuchungen.

Untersuchung und Behandlung

Bei einer Fruchtbarkeitsuntersuchung wird versucht, Störungen zu erkennen, die einer Schwangerschaft im Weg stehen. Außerdem werden Bluttests durchgeführt und gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung.
Sobald klar ist, ob Fruchtbarkeitsprobleme vorliegen und welche Ursachen sie haben, wird die geeignete Behandlung ermittelt. Der:die Gynäkolog:in entscheidet dann, je nach Ergebnis, über den weiteren Behandlungsweg und überweist dich, falls nötig, an ein Fachzentrum, das auf Kinderwunschbehandlungen spezialisiert ist.

Umgang mit Emotionen
Ungewollte Kinderlosigkeit kann emotional sehr herausfordernd sein. In dieser Zeit voller emotionaler Achterbahnfahrten ist es wichtig, entsprechende Unterstützung zu erhalten. In unserem Artikel erfährst du mehr dazu.